Johnny

Viele Leser fragen sich bestimmt wieso wir so viele ältere oder kranke faktisch nicht vermittelbare Katzen haben. Hier mal eine typische Geschichte wie sie immer wieder vorkommt.

Es begann damit, dass der Halter von Johnny zunächst in ein Krankenhaus kam und dort recht schnell verstarb. In solchen Fällen werden leider oft Katzen irgendwohin verschoben oder bei Ebay Kleinanzeigen verkauft oder verschenkt.
Die Erben waren sich aber ihrer Verantwortung bewusst, konnten ihn leider nicht übernehmen und wandten sich an eine Tierschützerin aus unseren Kreisen. Dort blieb er einige Wochen, bis wir Platz in unserem Katzenhaus hatten.

Einiges wussten wir zu dem Zeitpunkt schon über ihn. Zum Beispiel, dass er taub ist und Allergiker, dass ihm eine Zehe fehlt, dazu hält er seinen Kopf ständig schief.  Er soll ca. 6 Jahre alt sein.
Er war schon geröntgt worden und hatte alle Blutuntersuchungen hinter sich.
Dazu sahen wir nach Ankunft bei uns das er Mega X-Beine hat, deshalb hat er einen seltsam schwankenden Gang. Von hinten könnte man meinen, er hatte ein Nilpferd in seinen Vorfahren.
Obwohl wir wussten, dass er allergisch auf bestimmte Futtersorten reagiert, brach die Allergie wieder bei ihm durch. Er wurde weiter medizinisch durchgecheckt und auch gegen die Allergie behandelt.
Aber der Umgang mit ihm gestaltete sich nicht einfach. Er mochte Menschen, aber keine anderen Katzen. Also musste er in unserer Station allein leben.
Alle Vermittlungsversuche schlugen fehl, wer wollte schon einen Kater, der eine Dauerbaustelle ist.
Um ihn mit anderen Katzen zu sozialisieren und auch um das Zimmer für weitere Notfälle frei zu bekommen wurde er in eine Langzeitpflegestelle umgesiedelt. Dort lebten schon 3 Katzen, für Johnny eine seltsame Situation. Die anderen Katzen konnten seine Signale nicht deuten, und er hörte das Fauchen und Knurren der anderen nicht. Vielleicht war das von Vorteil, denn Stück für Stück wurde er zugänglicher. Seine Allergie kam immer wieder durch, er reagiert auf geringste Mengen Fremdfutter.
Derzeit ist er symptomfrei und bekommt Medikamente nur bei Bedarf.

Inzwischen wurde zusätzlich festgestellt, er ist nicht nur taub, sondern er sieht auch sehr schlecht.
Ständig stolpert man über ihn, weil er meist in der Nähe des Menschen sein will.
Spielen kannte er nicht, das fängt durch beständiges Training erst jetzt ganz langsam an. Auf den Arm nehmen lässt er sich nicht, aber das muss ja auch nicht sein.
Inzwischen konnten wir teilweise seine Geschichte nachvollziehen. Er war wohl lange Zeit so etwas wie ein Wanderpokal. Alle wollten ihn haben, weil er so hübsch ist, aber dann kamen die Unverträglichkeiten mit vorhandenen Katzen und seine Allergien und er wurde weitergegeben. Irgendwann war dann die Lösung in Sicht, ein älterer Herr nahm ihn Anfang 2015 als Einzelkater auf. Das Allergieproblem wurde erkannt und er bekam nur noch spezielle Futtersorten.
Dann passierte das Unvorhersehbare und der gute Mann verstarb. So kam Johnny letztlich zu uns und er darf auch auf Dauer bei uns bleiben. Niemand kann vorhersehen, ob er mal wieder einen Allergieschub bekommt und inwieweit sich seine schiefe Kopfhaltung und die X-Beine auf seine Gelenke auswirken.
Auch sein Futter muss sehr hochwertig sein und ist entsprechend teuer. Daher brauchen wir für ihn dauerhafte Unterstützung durch Patenschaften.
Übrigens, sein voller Name ist Johnny Blue Eye, weil er so herrlich blaue Augen hat. Wir vermuten das irgendwo in seinem Stammbaum mal etwas Siam dazu gekommen ist, aber wer weiß das schon. Da wir nicht wissen, wo und unter welchen Umständen er geboren ist, können wir auch nicht nachvollziehen, woher seine ganzen Behinderungen kommen. Aber die muss er schon von Geburt an haben.
Aktuell hat er sich gut in der Pflegestelle eingewöhnt und man merkt ihm an, dass er von Tag zu Tag entspannter wird. Allerdings merkt man auch deutlich, dass er lieber ein Einzelprinz wäre.
Wer sich also vorstellen kann, Johnny ein neues Zuhause als Einzeltier zu geben darf sich gerne melden.
Auch eine Pflegestelle käme in Frage, die allerdings nur in unserer nahen Umgebung.
So lange alles so bleibt, wie es ist, suchen wir Patenschaften für Johnny, die uns helfen seinen Unterhalt zu finanzieren.

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